Als Kalksteine bezeichnet man Sedimentgesteine (Ablagerungsgesteine), welche überwiegend aus Calciumcarbonat (CaCO3) in der Mineralform von Calcit und Aragonit bestehen.  Andere Minerale können Dolomit,Tonminerale,Quarz oder Gips sein.

Es wird in zwei Arten von Kalkstein unterschieden:  in biogenen Kalkstein (entsteht durch Ablagerung von Lebewesen z.B. Muscheln,Schnecken,Mikroorganismen, Korallen und der folgenden Umwandlung  durch Druck und Temperatur) oder klastischen Kalkstein (wird durch chemische Prozesse aus dem Wasser ausgefällt) Das im Kalkstein gebundene Carbonat ist relativ leicht lösbar und daher ist Kalkstein anfällig für chemische Verwitterungsprozesse.Kalkstein muss nicht immer Marmor sein.

Bekannte Kalksteine sind: Jura Kalkstein, Solnhofener Plattenkalk, Elmkalk, Irish Limestone, Belgisch „Granit“, Savonnières

Kalksteine lassen sich sehr gut bildhauerisch bearbeiten und sind polierfähig.

Als Marmor wird ein Umwandlungsgestein (metamorphes Gestein) bezeichnet, welches als Grundlage Kalkstein, Dolomit  oder andere karbonatreiche Gesteine hatte. Durch tektonische Verwerfungen,  durch angrenzende Gesteinsschmelzen (Kontaktmetamorphose)  ,sowie durch  Druck und Temperatureinflüsse im Erdinneren ist es zu einem Kristallisationsvorgang  gekommen, welcher die Bildung von Calcitkörnern begünstigt hat.

Marmor ist seit jeher das klassische Bildhauer- bzw.Baumaterial schlechthin, da er sich hervorragend bearbeiten und polieren lässt. Zahlreiche bildhauerische und architektonische Meisterwerke zeugen von der sehr guten Bearbeitbarkeit.

Bei der Auswahl von Marmor für den jeweiligen Einbaubereich ist in erster Linie auf die Porösität zu achten – ebenfalls ist die Säureempfindlichkeit zu berücksichtigen. Die Abnutzung des Marmors , welche unweigerlich entstehen wird, erfordert eine Akzeptanz des Kunden und ist als Gebrauchsspur zu sehen. Es kann auch von einem gewissen charaktervollen Erscheinungsbild gesprochen werden.

Wenn man diese Erscheinung nicht wünscht, ist es ratsam , Marmorprodukte regelmäßig zu reinigen und zu pflegen.

Bekannte Marmorsorten sind: Carrara Marmor, Schlesischer Marmor, Bardiglio Marmor, Estremosz Marmor, Naxos Marmor, Laaser Marmor, Thassos Marmor

Travertin ist ein sogenannter Süßwasserkalk, welcher fast zu 100% aus Calciumcarbonat entsteht. Er wurde aus Süßwasserquellen chemisch ausgefällt. Travertin benötigt zur Bildung Carbonat, daher ist er oftmals in der direkten Nähe von Kalkstein – oder Marmorgebieten zu finden. Das Gefüge ist porös und von Hohlräumen durchsetzt, daher besitzt der Travertin ein relativ geringes Gewicht und wurde in der Antike z.B. gern im Sockelbereich von Gebäuden eingesetzt, damit eine natürliche Entfeuchtung  des Bauobjektes gewährleistet wird.Travertine lassen sich ebenfalls gut bearbeiten und sind polierfähig.

Bekannte Travertine sind: Cannstadter Travertin,Langensalzaer travertin, Römischer Travertin oder Persischer Travertin.

Sandstein darf man sich als verkittetes Sedimentgestein vorstellen. Lockere Sandkörner sind durch einen  Zementationvorgang verdichtet worden. Sandstein entsteht aus Sand und / oder Gesteinresten und ist somit klastischen  Ursprungs. Als Bindemittel für die Zementation der Sand – oder Gesteinstrümmer kommen Tonminerale, kalkige Bindemittel (CaCO3), kieselige Bindemittel (SiO2) oder ferritische Bindemittel (FeO(OH)) in Frage.

Sandstein ist meistens in küstennahen Flachmeeren entstanden, und durch Austrocknung oder tektonische Verwerfungen an die Oberfläche gelangt, wo er abgebaut wird.

Sandstein kann sehr quarzhaltig sein, und ist möglichst unter der Absaugung von Feinstaub bearbeiten.

Sandstein ist, bis auf einige Ausnahmen, relativ weich und lässt sich somit gut Verarbeiten.

Bekannte Sandsteinsorten sind: Obernkirchner Sandstein, Wesersandstein, Ibbenbürener Sandstein, Bentheimer Sandstein, Cottaer Sandstein, Postaer Sandstein, Baumberger Sandstein, Ruhrsandstein.

Schiefer sind tektonisch deformierte Sedimentgesteine oder metamorphe Sedimentgesteine, welche eine sehr gute Spaltbarkeit aufweisen. Da Schiefer nicht in starken Steinschichten gewonnen werden kann, ist er für die Werksteinbearbeitung von geringer Bedeutung, allerdings ist er seit jeher für  Bedachungen und Fassadenbekleidungen eingesetzt worden. Es gibt kristalline Schiefer (Fruchtschiefer, Glimmerschiefer) , welche unter Druck-und Temperatureinfluss  aus Tonmineralen  Schichtsilikate (Muskovit, Biotit) gebildet haben und daher eine gute Spaltbarkeit besitzen. Tonschiefer sind klastische Gesteine, welche durch  Diagenese und / oder Metamorphose entstehen.

Basaltlava  ist erkaltete und durch Abkühlung erstarrte Magma.  Findet diese Abkühlung sehr langsam statt, entsteht der Saülenbasalt. Oftmals meterlange, senkrecht stehende, meist sechseckige  Stangen sind das Ergebnis dieser langsamen Abkühlung. An den Randzonen dieser Basaltfelder findet sich auch teilweise Kugelbasalt. Basalte haben eine basische Zusammensetzung und sind sehr arm an SiO2 und bestehen überwiegend aus den Mineralgruppen der Plagioklase und Pyroxene - Feldspat und Quarz kommen nur sehr selten vor.

Das Ergussgestein Basalt ist ein Gemisch Eisen-undMagnesiumsilikaten, Feldspat und Olivin. Das Erscheinungsbild ist meist grauschwarz bis grünlich. Basalt wird als Steinpflaster, Mauerwerksquader oder in geringerem Umfang als Bildhauermaterial eingesetzt.

Bekannte Basatarten sind: Mayener Basaltlava, Londorfer Basaltlava

Tuffgesteine  sind die verfestigte Auswurfprodukte von Vulkanausbrüchen und besitzen durch Gasblaseneinschlüsse eine sehr hohe Porösität. Tuffe sind ein Gemenge von Vulkanasche und Pyroklasten, und sie sind aufgrund der Weichheit sehr beliebte Gesteine für die Weiterverarbeitung. Sie besitzen aufgrund der Porösität sehr gute Wärmedämmeigenschaften und werden daher auch gerne im Mauerwerksbau oder Fassadenbau eingesetzt. Ebenso lässt sich Tuff bildhauerisch gut bearbeiten. Eine Politur ist nicht möglich.

Bekannte Tuffe sind: Ettringer Tuff, Weiberner Tuff, Riedener Tuff, Rochlitzer Porphyr

Diabas ist ein Ergussgestein, welches durch metamorphe Vorgänge grünlich eingefärbt ist. Feldspäte und Augit wird umgewandelt zu Chloriten, Hornblende und Epidot.  Das „Grundmaterial“ des Diabases waren Gesteine basaltischer Erscheinung. Das gleichmäßige , fein-  bis mittelkörnige Gefüge und die sehr gute Bearbeitungsmöglichkeit  macht  den Diabas zu einem beliebten Gestaltungsmaterial. Es lässt  sich durch verschiedene Oberflächenbearbeitungen ein vielfältiges Erscheinungsbild des Diabases herstellen.

Granite sind magmatische Tiefengesteine, die durch Erkaltung von Gesteinsschmelzen innerhalb der Erdkruste entstehen. Durch weitere Bewegungen im Erdmantel gelangen die Granite an die Erdoberfläche.  Das mittel-bis grobkörnige Tiefengestein (Plutonit) besteht aus Feldspäten,Quarz und dunklen Mineralen z.B.Biotit (Dunkelglimmer) und zeichnet sich durch ein gleichmäßiges Gefüge aus. Granite bilden sich in erster Linie an Subduktionszonen im Zuge von plattentektonischen Aktivitäten, kommen sehr häufig vor und sind trotz ihrer Härte beliebte Baumaterialien oder Grabmalmaterialien. Granite sind sehr verwitterungsresistent , polierfähig und die Abbaugebiete  sind sehr weit verbreitet.

Bekannte Granite: Epprechtstein Granit ,Kösseine Granit ,Fichtelgebirgsgranit,Quimbra,Bohus,Tranas

Gneise sind  metamorphe Tiefengesteine, welche durch die vielen überlagerten Gesteinsschichten im Ausgangsmaterial eine Paralleltextur aufweisen. Diese Paralleltextur entsteht u.a. durch die Bildung von Schichtsilikaten unter dem Einfluss von Druck und Temperatur. Man kann Gneise in Orthogneise (Umwandlung von feldspat -und  quarzreichen , magmatischen Gesteinen wie Granit) und in Paragneise (Umwandlung von Sedimentgesteinen) unterscheiden. Gneise werden fälschlicherweise auch oft als Granite bezeichnet (Sie haben auch ähnliche technische Werte), sie weisen jedoch durchweg eine höhere Wasseraufnahmefähigkeit und bessere Biegezugfestigkeit als Granite auf. Gneise kommen sehr häufig überall auf der Welt vor.

Bekannte Gneise: Halmstad, Serizzo, Himalaya, Paradiso, Juparana, Orion

Gabbro ist ein plutonisches, im Erdinnern entstandenes Gestein, welches durch langsame Abkühlung bzw. der Auskristallisierung der Mantelmaterialien entstanden ist. Gabbrovorkommen sind weltweit verbreitet und kommen in Deutschland u.a. im Harz oder Odenwald vor. Gabbro besteht aus verschiedenen  Mineralen(Pyroxen,Olivin,Hornblende,Biotit),Feldspaten,Quarz  oder Feldspatvertretern. Sämtliche Bearbeitungsarten im Bereich der Naturwerksteinverarbeitung  sind möglich. Eingesetzt werden Gabbros u.a. im Bau- und Grabdenkmalbereich.

Bekannte Gabbros: Nero Assoluto, Star Galaxy,  Impala